Verabschiedung in das polizeiliche Berufsleben
788 neue Polizeikommissarinnen und -kommissare verließen die Polizeiakademie
Am 29. September war es soweit: Nach drei Jahren intensiven und fordernden Studiums erhielten 788 Studierende des 21. Bachelorjahrgangs ihr Abschlusszeugnis und dürfen sich nun über den akademischen Grad "Bachelor of Arts" freuen. Auch wenn der Titel auf den ersten Blick wenig mit Kunst zu tun hat, erwartet die frisch ernannten Polizeikommissarinnen und -kommissare in ihrer künftigen Tätigkeit vor allem eines: Kreativität und Flexibilität.
Bei der feierlichen Verabschiedung betonten sowohl die niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens als auch Landespolizeipräsident Axel Brockmann die neuen Herausforderungen, die auf die Absolventinnen und Absolventen zukommen. In Zeiten des digitalen und gesellschaftlichen Wandels sei Polizeiarbeit komplexer denn je. Behrens hob zwei zentrale Themenfelder hervor: die konsequente Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung und die wachsende Bedrohung der Demokratie durch radikale und extremistische Gruppierungen.
Besonders Letzteres war bereits fester Bestandteil des Studiums. Die Verteidigung demokratischer Grundwerte spielt eine zentrale Rolle im Studium, wodurch sich der diesjährige Abschlussjahrgang intensiver als je zuvor mit dem Thema auseinandersetzte. Beim Thema Digitalisierung hingegen besteht noch Nachholbedarf. Immer wieder äußern Studierende den Wunsch nach einer stärkeren Integration digitaler Kompetenzen ins Studium: „Man fokussiert sich auf Straftatbestände, Rechtsfolgen und rechtliche Problemstellungen. Wenn man aber in einem praktischen Fall digitale Spuren sichern und auswerten soll, steht man zunächst vor großen Herausforderungen", so ein Absolvent.
Neben den niedersächsischen Studierenden nahmen auch Bremer Polizeikommissaranwärterinnen und -anwärter ihre Zeugnisse entgegen. Die enge Kooperation zwischen Niedersachsen und Bremen bietet beiden Ländern Vorteile: Die Bremer lernen niedersächsische Strukturen und Systeme kennen, was die länderübergreifende Zusammenarbeit erleichtert. Gleichzeitig entstehen während des Studiums persönliche Kontakte, die später im Berufsalltag oft für kurze, pragmatische Abstimmungen genutzt werden – ganz im Sinne des „kleinen Dienstwegs“.
Am 1. Oktober begann nun für alle Absolventinnen und Absolventen der Ernst des Berufslebens. Mit dem ersten Stern auf der Schulter traten sie ihren Dienststellen bei – vielerorts dringend erwartet, denn die Personallücken sind groß, die Aufgaben wachsen stetig.
Die DPolG Niedersachsen gratuliert allen neuen Kolleginnen und Kollegen herzlich zum erfolgreichen Abschluss und wünscht einen guten Start ins Berufsleben. „Kommt immer gesund von euren Einsätzen zurück – wir stehen an eurer Seite und setzen uns weiterhin für euch ein.“
Peer Krüger, Mitglied der Reaktion
