19. Dezember 2023

Versprechen zunächst gehalten!

Aber wie geht es mit dem maroden Gebäude des PK Winsen/Luhe weiter?

Bereits am 20.03.2021 fand in Hannover das digitale Ministergespräch unter dem Motto: „Ich hab da mal ´ne Frage zu…“ statt. Hier stellte sich der damalige Innenminister des Landes Niedersachsen, Boris Pistorius, den zum Teil sehr kritischen Fragen der geladenen Kolleginnen und Kollegen der Polizeidirektion Lüneburg.

 

In dem Beitrag des PHK René Ritzmann, vom Polizeikommissariat Winsen (Luhe), ging es thematisch um die Liegenschaften und deren Zustand.

Als „kein Zustand“ wurde hierbei das PK WL selbst vorgestellt. In einem kurzen Video waren u.a. Schimmel, Löcher im Dach und Wassereinbrüche an Fenstern zu sehen.

Dem Innenminister war es sichtlich unangenehm, unter welchen Bedingungen seine Mitarbeitenden ihren Dienst verrichten müssen.

Anlässlich der Eröffnung eines Dienstgebäudes sagte Herr Pistorius unlängst:

„Die stetige Verbesserung der baulichen Situation von Polizeidienstgebäuden ist immer auch ein besonderes Zeichen der Wertschätzung für die täglich geleistete Arbeit aller Polizistinnen und Polizisten in Niedersachsen!“

Dies stand nun nicht im Einklang mit den gezeigten Aufnahmen und um hier einen noch besseren Eindruck zu erhalten, lud PHK Ritzmann Herrn Pistorius kurzerhand dazu ein, sich das Polizeikommissariat Winsen (Luhe) einmal persönlich anzuschauen.

Spontan folgte das Versprechen des Innenministers, dieser Einladung zu folgen.

Am 14.08.2023 wurde dieses Versprechen dann eingelöst. Allerdings nicht durch Herrn Pistorius selber, welcher zwischenzeitlich in das Amt des Verteidigungsministers berufen wurde. Die neue Ministerin für Inneres und Sport, Frau Daniele Behrens, nahm sich wenige Monate nach Amtseinführung dieser Angelegenheit persönlich an.

Zusammen mit dem Polizeipräsidenten Herrn Ring erschien diese am Polizeikommissariat Winsen (Luhe) und ließ sich hier alle Einzelheiten der Liegenschaft zeigen.

In dem anschließenden Gespräch teilte Frau Behrens mit, dass das Gebäude dieser Liegenschaft „ganz weit oben auf der Prioritätenliste“ stehe. Auch habe dieses Gebäude nichts mit einer Wertschätzung der darin arbeitenden Polizistinnen und Polizisten zu tun.

Glücklicherweise gäbe es mehrere Angebote von Investoren, welche sich aktuell in der Prüfung befänden. Der Weg über eine Anmietung sei der deutlich schnellere Weg, da das Land keine eigenen Kosten für den Bau aufbringen müsse und so langwierige Prozesse entfielen.

Noch im Jahr 2023 rechne man hier mit einer Unterschrift und einen dann zeitnahen Baubeginn.

Ein Einzug könne in diesem Fall in den nächsten vier Jahren stattfinden.

Wie ist der aktuelle Stand?

Bis Mitte Dezember 2023 wurden noch immer keine Verträge unterzeichnet. Einige Angebote befinden sich zwar in Prüfung, konkrete Pläne, Zusagen oder Zeitpläne gibt es jedoch weiterhin nicht. Stattdessen wird am PK Winsen (Luhe) weiterhin in einem Duschcontainer geduscht und die Umkleide der Frauen befindet sich weiterhin im Zellentrakt, direkt gegenüber der Zellen!

Besonders jetzt in der Vorweihnachtszeit hagelt es geradezu Schreiben, in denen Mitarbeitende für ihre Arbeit wertgeschätzt werden. Das ist auch gut und richtig so, jedoch kommt dies mitunter gefühlt einem „Klatschen vom Balkon“ gleich.

Auch muss die Frage gestellt werden, wie attraktiv ein potentieller Arbeitgeber sich zeigt, wenn dessen wertvollstes Gut, seine Mitarbeitenden, in maroden Gebäuden und unter teilweise kaum zumutbaren Zuständen ihren Dienst versehen lässt.

Wir als DPolG PV Harburg wünschen uns daher passend zum Fest eine letzte Anstrengung in 2023, um die in Aussicht gestellten Unterschriften zu leisten. Dann fühlen sich die vielen Bekundungen auch gleich deutlich besser an.   

René Ritzmann und Frank Krätzig

 

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