08. März 2021

Die DPolG Niedersachsen wünscht allen Frauen einen schönen Weltfrauentag

Am heutigen 8. März 2021 wird der 110. Internationale Frauentag (englisch International Women’s Day) oder auch Weltfrauentag gefeiert, ein Tag, an dem auf Gleichberechtigung und Frauenrechte aufmerksam gemacht werden soll.

Infobox zur geschichtlichen Entwicklung des Weltfrauentags:

Der erste Weltfrauentag wurde am 19. März 1911 in Dänemark, Deutschland, Österreich, Ungarn und der Schweiz gefeiert und wird seit 1921 jährlich am 8. März begangen. Er entstand als Initiative sozialistischer Organisationen in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg im Kampf um die Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen sowie die Emanzipation von Arbeiterinnen.

Initiiert wurde der Weltfrauentag von Clara Zetkin (1857–1933), einer deutschen Frauenrechtlerin und Sozialistin, die auf der Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz am 27. August 1910 in Kopenhagen die Einführung eines internationalen Frauentages vorschlug.  

Das alles beherrschende Thema der ersten Jahre war die Forderung nach dem freien, geheimen und gleichen Frauenwahlrecht. Das Frauenwahlrecht wurde in Deutschland 1919 eingeführt und der Frauentag etablierte sich. Er wurde ab 1933 allerdings verboten, da die Frauenveranstaltungen als kritische Veranstaltungen Repressionen ausgesetzt waren, sodass der Internationale Frauentag in die Illegalität gehen musste. Er fand nicht mehr auf den Straßen in Form von großen Demonstrationen statt, sondern im Kleinen und Privaten. Das Feiern des 8. März wurde zu einem Erkennungsmerkmal von Widerstand und sozialistischer Untergrundarbeit. 

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde im geteilten Deutschland sehr unterschiedlich mit dem Frauentag umgegangen. In der DDR hatte er zunächst den Charakter einer sozialistischen Veranstaltung und wurde erst in den späten 1980er Jahren festlicher, ungezwungener und weniger ideologisch begangen. Im Westen veranstalteten Sozialdemokratinnen zwar seit 1948 wieder Frauentage, doch ging die Bedeutung dieses Tages allmählich verloren. Hier war es vor allem das Thema Frieden und der Kampf gegen die Wiederbewaffnung, die auf den Veranstaltungen zum Internationalen Frauentag  angesprochen wurden.

Erst mit dem Engagement der neuen Frauenbewegung Ende der 1960er Jahre rückte der Weltfrauentag erneut in den Fokus.  

Durch die Vereinigung beider deutscher Staaten veränderten sich die Geschichte und die Aktionen zum Internationalen Frauentag noch einmal. 1993 regten sich das erste Mal wieder Frauengruppen in Ost und West, um diesen Tag im Sinne der Einforderung von  Frauenrechten zu nutzen. Vor allem 1994 zum FrauenStreikTag erlebte der Internationale Frauentag ein politisches Comeback. Seitdem hat es in Deutschland vermehrt Veranstaltungen zum 8. März gegeben.

 

Eine Auswahl von historischen Ereignissen zum Weltfrauentag

  • 1921 ist das Jahr, seit dem der Weltfrauentag am 8. März gefeiert wird.
  • 1958 tritt das Gleichberechtigungsgesetz in Kraft. Frauen dürfen nun ohne Genehmigung ihres Mannes Auto fahren. Weitere Verbesserungen im Alltag gibt es nicht.
  • 1962 Frauen dürfen ein eigenes Bankkonto eröffnen.
  • 1976 In Berlin öffnet das erste „Haus für geschlagene Frauen“.
  • 1976 Männer dürfen bei Heirat den Nachnamen ihrer Frau annehmen.
  • 1977 Änderung des Eherechts, die „Hausfrauenehe“ wird abgeschafft. Bislang durfte die Ehefrau nur mit Einverständnis des Mannes berufstätig sein.
  • 1978 Für Vergewaltigungsopfer wird ein Notruf eingerichtet.
  • 1970er Die feministische Lehre und Forschung kommt an die Unis.
  • 1980 Das Gesetz zur Gleichbehandlung am Arbeitsplatz wird im Bundestag verabschiedet.
  • 1985 Der Begriff Gender-Mainstreaming fällt zum ersten Mal. Er bezeichnet die Verpflichtung, bei allen Entscheidungen die unterschiedlichen Auswirkungen auf Frauen und Männer in den Blick zu nehmen.
  • 1986 Das erste Bundesfrauenministerium wird eingerichtet.
  • 1997 Vergewaltigung in der Ehe stellt eine Straftat dar.
  • 2010 Die Deutsche Telekom führt die Frauenquote ein und entfacht damit die Diskussion um Frauen in Führungspositionen neu.
  • 2016 In DAX-Unternehmen gilt eine Frauenquote von 30 Prozent.
  • 2016 Das Sexualstrafrecht wird reformiert. Die sog. Nichteinverständnislösung wird implementiert („Nein-heißt-Nein-Lösung“).
  • 2017  Die #MeToo und die Time’s-Up-Bewegung bringen das Thema sexualisierte Gewalt zurück auf die Tagesordnung.
  • 2019 Diskussion um den Frauenanteil in unserem Bundestag.
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