Eigentlich sollte es eine Erfolgsgeschichte werden: Die Einführung des Jobrad-Angebots bei der Polizei Niedersachsen war für das zweite Quartal 2025 angekündigt. Diese Maßnahme versprach nicht nur eine umweltfreundlichere Mobilität, sondern auch eine Verbesserung der Gesundheit der Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten. Nun jedoch die ernüchternde Nachricht: Das Dienstradleasing wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Der Frust unter den Beschäftigten ist groß, denn dieser Rückschritt wirft nicht nur Fragen nach der Prioritätensetzung auf, sondern lässt auch Zweifel an der Wertschätzung durch das niedersächsische Ministerium für Wirtschaft aufkommen.
Ein Versprechen, das nicht gehalten wird
Mit der Ankündigung, Jobräder für die Polizei Niedersachsen einzuführen, verband sich die Hoffnung auf eine nachhaltigere Mobilität und einen besseren Ausgleich für die teils körperlich und psychisch anstrengende Arbeit im Polizeidienst. Regelmäßige Bewegung auf dem Weg zur Arbeit sollte dabei helfen, den oft stressigen Alltag besser zu bewältigen, und die Umwelt durch die Reduzierung von Emissionen entlasten.
Doch das plötzliche Einfrieren des Projekts stößt auf großes Unverständnis. Der Frust ist greifbar, denn der Eindruck entsteht, dass die Gesundheit der Beschäftigten sowie umweltpolitische Ziele im Ministerium für Wirtschaft Niedersachsen keine ausreichende Priorität haben. Diese Entscheidung hat nicht nur unmittelbare Auswirkungen auf die geplante Einführung, sondern sendet auch ein deutliches Signal: Die Förderung der Mitarbeitenden und der Umwelt scheint hinter bürokratischen Hürden zurückzubleiben.
Gesundheit und Umwelt bleiben auf der Strecke
Für die Polizei Niedersachsen hätte das Jobrad viele Vorteile gebracht: Radfahren reduziert Stress, fördert die Fitness und trägt zu einem gesünderen Lebensstil bei. Angesichts der oftmals körperlich herausfordernden Arbeit im Außendienst wäre das Dienstrad eine willkommene Unterstützung, um langfristig fit und leistungsfähig zu bleiben. Zudem hätten Polizistinnen und Polizisten, die für den Arbeitsweg auf das Fahrrad setzen, einen direkten Beitrag zum Umweltschutz leisten können – ein Schritt in Richtung nachhaltige Mobilität.
Doch jetzt, da die Einführung auf unbestimmte Zeit verschoben wurde, fühlen sich viele Mitarbeitende im Stich gelassen. Der Eindruck entsteht, dass es der Politik an ernsthaftem Interesse fehlt, die Gesundheit der Beschäftigten aktiv zu fördern und gleichzeitig umweltpolitische Ziele ernsthaft zu verfolgen.
Mangelnde Wertschätzung und Enttäuschung bei den Beschäftigten
Besonders schmerzlich wird die Verschiebung des Jobrad-Projekts durch die mangelnde Kommunikation und Transparenz in diesem Prozess. Die Mitarbeitenden hatten sich auf das Angebot gefreut und viele sahen darin eine echte Anerkennung ihrer Arbeit sowie eine Möglichkeit, gesundheitsfördernde Maßnahmen in ihren Alltag zu integrieren.
Stattdessen bleibt nun das Gefühl zurück, dass die eigenen Bedürfnisse und Anregungen nicht gehört werden. Es wirkt so, als ob das Ministerium für Wirtschaft die Anliegen der Beschäftigten nicht ernst nimmt. Diese Wahrnehmung trägt zu einem Gefühl der Enttäuschung und fehlenden Wertschätzung bei, das bei vielen Polizeibeamtinnen und -beamten spürbar ist.
Ein Weckruf an das Ministerium für Wirtschaft
Das Dienstradleasing wäre ein klares Signal gewesen, dass das Land Niedersachsen seine Beschäftigten in ihrer Gesundheit und Mobilität aktiv unterstützen möchte. Doch die Verschiebung des Projekts zeigt, dass diese Prioritäten im Moment offenbar nicht an vorderster Stelle stehen. Die Mitarbeitenden haben nun das Gefühl, dass ihre Interessen hinter anderen Themen zurückgestellt werden.
Die Polizei Niedersachsen leistet tagtäglich einen entscheidenden Beitrag zur Sicherheit des Landes. Dass die versprochene Unterstützung durch das Jobrad-Projekt nun in der Schwebe bleibt, sendet ein schlechtes Zeichen – nicht nur an die Beschäftigten, sondern auch an die Öffentlichkeit.
Fazit: Enttäuschung und Frust
Die verschobene Einführung des Jobrad-Angebots bei der Polizei Niedersachsen ist mehr als nur eine verpasste Gelegenheit. Sie symbolisiert die fehlende Wertschätzung und die Nachrangigkeit von Gesundheits- und Umweltanliegen im niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft. Angesichts der aktuellen Herausforderungen in den Bereichen Mobilität, Umwelt- und Gesundheitsschutz ist diese Entscheidung ein Rückschritt, der den Unmut der Mitarbeitenden weiter anheizt.
Es bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen diesen Frust ernst nehmen und das Projekt bald wieder auf den Weg bringen – denn die Gesundheit der Mitarbeitenden und der Schutz der Umwelt sollten keine nachrangigen Themen sein.
René Ritzmann, stell. Vorsitzender PV Harburg