13. Dezember 2021

Home Office

Arbeitsplätze werden wieder abgebaut

Mit großer, auch finanzieller Anstrengung, werden im Jahre 2020 Homeoffice-Arbeitsplätze geschaffen, um die Arbeitsprozesse unter Coronabedingungen am Laufen zu halten. Für die Beschäftigten bieten sich auch neue Perspektiven, die Arbeit sicher von zuhause aus zu erledigen. Dazu Innenminister Pistorius bei der Einführung von Homeoffice: „Künftig können alle Beschäftigten der Landesverwaltung mobile Arbeitsformen nutzen, wenn sie es beantragen und ihre dienstliche Tätigkeit das zulässt. Homeoffice ist Ausdruck einer vertrauensgetragenen Arbeitskultur. Es wird ein neues Kapitel aufgeschlagen.“

Jetzt werden die ersten der sogenannten „Corona-Notebooks“ wieder abgebaut. Sie stammen aus einer Reserve bei IT. Niedersachsen (ITN) und die Finanzierung lief über das Niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport (MI). Allerdings war die Nutzungsdauer bis Ende 2021 vereinbart, weil niemand damit gerechnet hat / damit rechnen konnte, dass die Pandemie andauern wird. Eine weitere Nutzung der Geräte soll zulasten der Behörden gehen. So wird offenbar eine kostengünstige Regelung gesucht, die nun darin besteht, die zur weiteren Nutzung geplanten „Corona-Notebooks“ gegen die am Arbeitsplatz befindlichen Rechner zu tauschen. Dabei handelt es sich um einen Kompletttausch. Monitor, Rechner, Tastatur und Maus in den Dienststellen werden abgebaut und die bisher zuhause genutzten „Corona-Ausstattungen“ werden in den Dienststellen aufgebaut. Was unter dem Aspekt, Kosten sparen zu können, auf den ersten Blick logisch erscheint, bedeutet eine Verschlechterung. Natürlich kann ein Beschäftigter grundsätzlich zeitgleich nur an einem Rechner, entweder in der Dienststelle oder zuhause arbeiten. Aber wer über mehrere Stunden auf einen kleineren Monitor eines Notebooks schauen muss, der weiß den bisher zu einem Rechner gehörenden größeren Monitor zu schätzen. Außerdem fällt nicht nur rein rechnerisch, sondern tatsächlich ein Arbeitsplatz weg. Das ist der Homeofficeplatz! Wir haben Corona noch nicht überwunden und fast täglich gibt es wieder neue Verschärfungen hinsichtlich der Abstands- und Hygieneregeln. Ob der Dienstherr tatsächlich auf die Wirkung der Boosterimpfung vertrauen kann und die Arbeitsplätze in den Dienststellen weiterhin genutzt werden können, ist daher nicht sicher. Falls die weitere Impfung noch nicht ausreicht und die Zahlen weiter steigen, wird es kritisch, auch bei der Frage der Präsenz in den Dienststellen. Außerdem sind die Arbeitgeber, nicht nur im öffentlichen Dienst, aufgefordert, Homeofficeplätze dauerhaft und für die Zukunft einzurichten. Eine Zukunft, wie sie Innenminister Pistorius zugesichert hatte, wird durch diese technikreduzierenden Maßnahmen verhindert. Dabei geht es nicht nur um eine vertrauensgetragene Arbeitskultur, sondern auch um die weitere Umsetzung von `audit Beruf und Familie“!

Daher fordern wir mehr entsprechend technisch ausgestattete Homeofficeplätze! Die Behörden müssen, wenn sie die weitere Digitalisierung ernst nehmen, außerdem zeitnah zusätzliches IT-Material finanzieren!

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