12. November 2023

Zahl der tätlichen Angriffe auf Kolleginnen und Kollegen hat im vergangenen Jahr deutlich zugenommen

BKA- Lagebild zur Gewalt gegen PVB veröffentlicht

Das Bundeslagebild zur „Gewalt gegen Polizeivollzugsbeamtinnen und Polizeivollzugsbeamte 2022“, das vom Bundeskriminalamt (BKA) am 09.11.2023 veröffentlicht wurde, zeigt, dass die Zahl der tätlichen Angriffe auf Kolleginnen und Kollegen im vergangenen Jahr deutlich zugenommen hat.

 

Die Zahl der Betroffenen tätlicher Angriffe stieg im vergangenen Jahr um 11,3 Prozent im Vergleich zu 2021 auf rund 34.200 Opfer an.

Als „tätlicher Angriff“ im Sinne der Statistik gilt „jede in feindseliger Absicht unmittelbar auf den Körper des Anderen zielende Einwirkung ohne Rücksicht auf ihren Erfolg“, führt das BKA dazu aus. Hierzu zählten beispielsweise auch Flaschenwürfe oder die Abgabe von Schreckschüssen.

Zu einer körperlichen Verletzung müsse es dabei nicht zwangsläufig kommen, die allermeisten Taten sind jedoch vollendet.

Bei Gewalttaten gegen Polizeivollzugsbeamte hat Niedersachsen übrigens im Bundesvergleich den deutlichsten Anstieg zu verzeichnen. Hier gab es im vergangenen Jahr 4243 verzeichnete Fälle, die ein Zunahme von 17,6 Prozent bedeuten.

Laut BKA waren im vergangenen Jahr rund 84 Prozent der zu Gewalttaten gegen Vollstreckungsbeamte ermittelten Tatverdächtigen Männer, davon knapp 70 Prozent deutsche Staatsbürger und über 50 Prozent stand bei Tatbegehung unter Alkoholeinfluss.

„Es ist erschreckend, mit welchem Hass unsere Kolleginnen und Kollegen tagtäglich konfrontiert sind und umgehen müssen. Sie werden bespuckt, geschlagen, getreten, mit Flaschen, Steinen und Feuerwerkskörpern beworfen – all dies bei ihrem Einsatz für unsere Sicherheit“ resümiert Patrick Seegers, Landesvorsitzender der DPolG Niedersachsen. „Auch dieses Lagebild verdeutlicht wieder einmal, dass ein gefahrengeneigter Beruf nicht nur durch warme Worte der Politik, sondern auch durch Taten am Laufen gehalten werden muss, denn sonst gibt es bald gar keinen interessierten Nachwuchs mehr!“

An tagesaktuellen Beispielen mangelt es nicht. Erst am letzten Wochenende gab es in deutschen Fußballstadien wieder aussagekräftige Beispiele und verletzte Kolleginnen und Kollegen. Hier erstmal gute Besserung an alles Betroffenen!

Das Lagebild findet ihr hier

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