DPolG: "Personaldecke landesweit zu dünn"
Die aktuelle Berichterstattung zur Personalsituation im Bereich der Polizeidirektion Lüneburg zeigt es nach Auffassung der DPolG wieder einmal: Die Personaldecke bei der Polizei ist viel zu dünn. Dazu der Landesvorsitzende Alexander Zimbehl:„Lüneburg steht exemplarisch für das ganze Land. Solche Meldungen erhalte ich fast von jeder Dienststelle in Niedersachsen. Entscheidend ist, wie viele Polizistinnen und Polizisten vor Ort tatsächlich im Dienst sind. Und da gibt es eine große Lücke zwischen den Einstellungszahlenund demtatsächlich vor Ort vorhandenem Personal.“
Bei der Berechnung der Neueinstellungen ist nach Auffassung der DPolG nicht ausreichend berücksichtigt, dass
die Krankenrate bei bis zu8%liegt. Damit fehlen jeden Tag ca. 1500 Kolleginnen und Kollegen im Dienst.
durch Abordnungen, Eltern-oder Teilzeitusw. viele Kolleginnen und Kollegen nur „auf dem Papier“ in der Dienststelle vorhanden, tatsächlich aber zum Teil jahrelang abwesend sind.
eine immer größer werdende Zahl von Polizistinnen und Polizisten den gesundheitlichen Anforderungen nicht mehr genügt. Damit fallen sie unter anderem für Nachtdienste oder Demo-Einsätze aus. Das sind die negativen Folgen der Verlängerung der Lebensarbeitszeit um zwei Jahre.
die Polizei neue Zentralstellenschafft, ohne dass diese zu den angedachten Personaleinsparungen führen. Ein negatives Beispiel sind die Einsatzzentralen auf Behördenebene, für die Personal aus den Dienststellen vor Ort abgezogen wird.Die Arbeit aber bleibt.„
Diese Umstände führen dazu, dass vor Ort immer weniger Personal tatsächlich vorhandenund einsetzbarist. Deshalb muss Politik jetzt gegensteuern und die Zahl der Neueinstellungen deutlich erhöhen“, so Alexander Zimbehl weiter. „Sonst kommen wir nicht umhin, über das Schließen von kleinen Dienststellen oder der Abgabe von Aufgaben nachzudenken.“
Da ist es nur Stückwerk, wenn Innenminister Pistorius kurzfristig Kräfte aus der Bereitschaftspolizei in die Fläche versetzt –die Kolleginnen und Kollegen fehlen dann in den Hundertschaften bei den vielen Demo-Einsätzen. Hinzu kommt, dass Niedersachsen ein Flächenland ist.Alexander Zimbehl:„Nur ein Streifenwagennachts in einem Kommissariat reicht bei vielen Einsatzlagen nicht aus. Doch Verstärkung kann oft nur von benachbarten Dienststellen angefordert werden. Das gefährdet die Kolleginnen und Kollegen –bei zunehmender Gewalt gegen Polizistinnen und Polizisten.Außerdem kann es dazu führen, dass Täter nicht festgenommen werden können.Wenn es aber so weitergeht, muss sich Polizei immer mehr aus der Fläche zurückziehen.“