Landesvorsitzender Seegers fordert Taser in jedem Streifenwagen: Weniger Verletzungen und Todesfälle
Bei der Öffentlichkeitsveranstaltung der Deutschen Polizeigewerkschaft Niedersachsen stellte Innenminister Pistorius in seinem Grußwort heraus, dass die Zahl der Polizeibeschäftigten in Niedersachsen noch nie so hoch gewesen sei wie im Moment. Die steigenden Pensionierungen in den nächsten Jahren seien als Herausforderung ausgemacht und entsprechende Polizisten und Polizistinnen würden an der Polizeiakademie ausgebildet. Mit besserer Ausstattung werde man den Herausforderungen der Digitalisierung begegnen. Im Bereich der Internetkriminalität, insbesondere bei der Kinderpornografie, müssten Ermittlungspersonen deutlich entlastet werden, auch durch automatisierte Verfahren und Einbindung künstlicher Intelligenz.
Patrick Seegers forderte zu dem Thema Ausrüstung, sich Rheinland-Pfalz zum Vorbild zu nehmen: Dort sind alle Streifenwagen mit Distanzelektroimpulsgeräten, den Tasern, ausgestattet. Im Gegensatz zu einem Schusswaffengebrauch würden Taser das Risiko der schweren Verletzung oder gar des Todes deutlich senken. Zudem würden es die nach einem Schusswaffengebrauch bei Zeugen und den betroffenen Polizeibeamten und -beamtinnen häufigen Gesundheitsschäden durch posttraumatische Belastungsstörungen verhindern.
„Der Taser-Einsatz ist ein deutlich milderes Mittel als der Schusswaffengebrauch, alle Beteiligten haben wesentlich geringere gesundheitliche Beeinträchtigungen. Auch tödliche Schüsse können dadurch vermieden werden.“ so der Gewerkschaftsvorsitzende.
Dies wurde von dem ehemaligen SEK Beamten Herrn Göhring der Firma Axon bestätigt. Die Ergebnisse einen unabhängigen Begleitstudie aus Rheinland Pfalz bezüglich der Wirkungsweise und der Risiken von Distanzimpulswaffen beeindruckte die Teilnehmenden.
Der stellvertretende Bundesvorsitzende der DPolG Thorsten Grimm schlug in seinem Grußwort den Bogen von der Personalplanung, die auch in Niedersachsen an die immer weiter steigenden Aufgaben und Anforderungen an die Polizei angepasst werden müsse, über bundesweite positive Erfahrungen mit dem Taser bis zur Stiftung der Deutsche Polizeigewerkschaft, die seelisch belastete Beschäftigte aus Blaulichtberufen mit kostenfreien Erholungsaufenthalten in den Stiftungshäusern unterstützt.
Das Impulsreferat von Thomas Diekmann zum Thema Digitalisiserung in der Gesellschaft und in der Polizei mit seinen praxisnahen Beispielen und Empfehlungen rundete die gelungene Veranstaltung ab.
