Neugewählter Vorstand im DPolG PV Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen
Am Dienstag, den 29.08.2023, lud der Polizeiinspektionsverband Lüneburg/LüchowDannenberg/Uelzen der DpolG Niedersachsen zur Jahresmitgliederversammlung ein. Wie bereits in der näheren Vergangenheit lieferte das Casino der Theodor-Körner-Kaserne in Lüneburg den Schauplatz und den Rahmen für die Veranstaltung. Bei bestem Wetter wurden die Mitglieder zunächst auf der Terrasse mit Freibier und anderen Kaltgetränken empfangen.
Nach dem offiziellen Start der Versammlung richtete der PV-Vorsitzende Sebastian Gruner einige Grußworte an die anwesenden Mitglieder und Ehrengäste. Unter den Ehrengästen befanden sich die Leiterin der Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen, Stefanie Lerche, der stellvertretende Vorsitzende der DPolG Niedersachsen, Lars Hitzemann, sowie der Vorsitzende des Direktionsverbandes Lüneburg der DPolG, Christian-Tobias Gerlach.
Mit knapp über 40 Teilnehmern war der Saal des Casinos gut besucht.
Im weiteren Verlauf der Veranstaltung wählte die Versammlung in turnusmäßigen Wahlen den neuen Vorstand. Sebastian Gruner blieb als Vorsitzender dem Vorstand als bekanntes Gesicht erhalten. Seine stellvertretende Vorsitzende, Kirsten Müller und Philip Hagemes als drittes Mitglied des alten Vorstandes, schieden aus.
Als neuer stellvertretender Vorsitzender wurde Timo Westerfeld an die Seite von Sebastian Gruner gewählt. Komplettiert wird der neue Vorstand durch Jan Ebers.
Inhaltlich wurde die Versammlung durch die Grußworte der Ehrengäste mit Leben gefüllt. Hierbei wurde vor allem das Thema Personal von allen aufgegriffen und aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet. Frau Lerche konnte vermelden, dass der Inspektion zum 01.10.2023 11 Stellen verloren gehen. Zusätzlich würden die Einstellungszahlen an der Polizeiakademie für die Jahre 2022 und 2023 unter dem geplanten Mindestsoll liegen. Hieraus wurde eine geringe Attraktivität des Berufsbildes eines Polizeivollzugsbeamten geschlussfolgert. Dieser Punkt wurde von Lars Hitzemann aufgegriffen und unterstrichen. Das Vertrauen in die Polizei in der Bevölkerung sei laut empirischer Studien in den letzten Jahren in Deutschland von ca. 85% auf ca. 76% gesunken.
Bei den Ausführungen der Ehrengäste bestand der gemeinsame Konsens, dass die Attraktivität des Berufbildes aufpoliert werden muss. Hierfür wurden unterschiedliche Maßnahmen wie mobile Working mit der anstehenden Einführung des POC 2.0 oder die Gewährung von finanziellen Zulagen in bestimmten Bereichen genannt. Daran anknüpfend führte Lars Hitzemann noch das Dauerthema der verfassungswidrigen Alimentation der Polizeivollzugsbeamten in Niedersachsen an. Er berichtete, dass andere Bundesländer vor dem Hintergrund der Anhebung des Bürgergelds um 12.5 % bereits erste Abschlagszahlungen an ihre Beamten gezahlt haben. Das Land Niedersachsen hat bisher nichts unternommen. Abschließend wurde an die Mitglieder appelliert, jährlich neu Widerspruch gegen die Alimentation einzulegen.
Im weiteren Verlauf gab Frau Lerche viele Einblicke in die Herausforderungen, mit denen sich die Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen im Kalenderjahr 2023 konfrontiert sah. Zum einen die Einführung eines neuen Stundenerfassungsprogramms (ZeusX). Zum anderen nannte sie die anstehenden Regelbeurteilungsrunden. Es war spürbar, dass diese gleichzeitig angefallenen Herausforderungen schwierig zu bewerkstelligen waren.
Abschließend nahm Frau Lerche die Gewerkschaften und die Personalräte in die Pflicht. Sobald man auf politischer Ebene innerhalb der Polizei an seine Grenze stößt, liege es an den Gewerkschaften und Personalräten auf gewisse Missstände aufmerksam zu machen, um Probleme neu aufzurollen und lösen zu können.
Im Anschluss an die hoch interessanten Redebeiträge wurden 2 Mitglieder für ihre 40-jährige Mitgliedschaft geehrt. Sabine Marben wurde in ihrer Abwesenheit geehrt. Kai Olm wurde durch Sebastian Gruner geehrt und ein Präsent überreicht.
Die Mitgliederzahl im Polizeiinspektionsverband Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen wuchs mit Stand 31.12.2022 auf deutlich über 200 Mitglieder.
Zudem wurde eine Kandidatenliste für die anstehenden Personalratswahlen verabschiedet. Erfreulich hierbei ist, dass unter den Kandidaten alle Geschlechter und viele unterschiedliche Dienststellen repräsentiert sind.
Die Mitgliederversammlung 2023 war eine gelungene Veranstaltung. Sämtliche Ehrengäste traten mit regionalen und teils handgefertigten Präsenten ihre Heimreise an.
Natürlich gingen auch die Mitglieder des alten Vorstandes, Kirsten Müller und Philip Hagemes nicht mit leeren Händen nach Hause. Vor allem Kirsten Müller wird durch ihre herzliche Art und ihr gezeigtes Engagement in der Gewerkschaft große Fußstapfen hinterlassen.
