25. Juli 2022

Niemand braucht Messer im öffentlichen Raum!

Nach dem spürbaren Anstieg von Tötungsdelikten und Körperverletzungen durch Messerangriffe zeigt sich die DPolG Niedersachsen besorgt.

In den letzten Wochen ist die Zahl der Gewalttaten bei denen die Täter Messer eingesetzt haben, insbesondere in der Landeshauptstadt Hannover, spürbar gestiegen.

Auch der Blick auf die verfügbaren Statistiken der einzelnen Bundesländer zeigt: Überall hat die Anzahl der Straftaten, bei denen Messer zum Einsatz kamen, über die Jahre zugenommen. Dunkelfeldbefragungen bestätigen den Trend zum häufigeren Messertragen, insbesondere bei Männern zwischen 14 und 39 Jahren. Als Gründe für das Mitführen eines Messers werden insbesondere die Angst, Opfer einer Straftat zu werden sowie die Orientierung an Männlichkeitsnormen angeführt.

 

Verbotszonen erweitern, Phänomen fokussiert angehen

„Kein Mensch braucht ein Messer, wenn er zum Feiern, Einkaufen oder Freunde treffen in die Stadt geht“, betont DPolG-Landeschef Patrick Seegers. „Wer ein Messer mitführt, setzt es in Konfliktsituationen sehr häufig auch ein. Deshalb müssen wir konkret entscheiden, weitere Verbotszonen zum Schutz vor gefährlichen Gegenständen einzurichten. Hier steht die Sicherheit über der Freiheit.“

Das Verbot gilt dann u.a. auch für die gefährlichen Gegenstände, die nicht vom Waffengesetz erfasst werden und könnte ein Baustein sein, die Anzahl der mitgeführten Messer zu reduzieren, weil die Eingriffsmöglichkeiten der Polizei erweitert werden und jedermann damit rechnen muss, kontrolliert zu werden. Das Personal der Polizei ist aber endlich. Entsprechend wichtig ist es, zu priorisieren und nicht nur die Polizei, sondern auch die Ordnungsdienste und Sicherheitsunternehmen fokussiert zur Eindämmung dieses Phänomens einzusetzen, um die Gewalt in der Stadt wieder zu reduzieren.

 „Wir dürfen als Gesellschaft zum Schutz aller Bürgerinnen und Bürger nicht zulassen, dass die Hemmschwellen, Aggressionen mittels Einsatz von Stichwaffen auszuleben, noch weiter sinken“, betont Seegers. "Hierzu müssen sich Verantwortliche wie Kultusministerium, Jugendhilfe und Migrationsbeauftragte deutlich besser abstimmen und eine gemeinsame Linie entwickeln.“

 

Elektroimpulsgeräte als milderes Einsatzmittel einführen

In diesem Kontext fordert die DPolG Niedersachsen erneut, die Funkwagen mit sogenannten Tasern auszustatten, damit die eingesetzten Polizeibeamtinnen und –beamten bei einem Messerangriff ein milderes Einsatzmittel als die Schusswaffe zur Verfügung haben.

zurück