26. April 2024

Der Sport gehört allen und nicht denen, die am lautesten schreien!

Nach erneuter Eskalation beim Niedersachsen-Derby sind die Vereine in der Bringschuld!

Die DPolG fordert daher erneut personalisierte Eintrittskarten, qualifiziertes Sicherheitspersonal und gestaffelte Zugänge über Drehkreuze zu den Blöcken. Gleichzeitig muss es eine Null-Toleranz-Strategie gegenüber denjenigen geben, die randalieren sowie Polizei und Dritte – vor und im Stadion und auf dem Weg dorthin attackieren!

Kaum eine Woche ohne neuerliche Eskalationen rundum Fußballspiele – was Ausnahme sein sollte, ist mittlerweile der Regelfall. Schon beim Hinspiel in Hannover hatte es massiven Bewurf und Attacken gegen Polizeikräfte gegeben. Ursächlich waren seinerzeit marodierende Fangruppen, die der Meinung sind, das Stadion sei ein rechtsfreier Raum und man könne sich daher ausgiebig danebenbenehmen.

Nun traf sich Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens abermals mit den Vereinen und beriet über Strategien, um diesen Problemen Herr zu werden. Die Vereine selbst bekundeten, dass sie sich proaktiv an Maßnahmen und Strategien beteiligen wollen. Die Ministerin bat die Vereine zudem darum, im kommenden Jahr auf die Auswärtsfans des Konkurrenten zu verzichten. Doch was bedeutet das konkret?

„Die Ministerin ist bemüht gemeinsame Lösungen mit den Vereinen zu finden – das begrüßen wir ausdrücklich“ so der DPolG-Landesvorsitzende Patrick Seegers. „Dass alle Beteiligten sich bemühen, reicht aber nicht aus. Es fehlt das klare Bekenntnis massiv und entschieden gegen die Randalierer vorzugehen. Lippenbekenntnisse kennen wir seit Jahren, das reicht nicht.“ so Seegers weiter.

Auch in der Vergangenheit waren Konzepte diskutiert und unter anderem die Verbesserung der Einlasskontrollen zugesagt worden. Dennoch gelangt immer wieder Pyrotechnik ins Stadion, so wurden unter anderem in einem Zaunpfahl Bengalos vorab deponiert.

Seegers dazu: „Hier fehlt eindeutig der Kontrolldruck und die nötige Konsequenz. Für die Sicherheit im Stadion sind in allererster Linie die Vereine zuständig, nicht die Polizei. Wenn die Vereine und lasche Sicherheitsdienste das nicht hinbekommen, dann kommen wir ins Spiel! Solche Einsätze kosten immense Summen, die der Steuerzahler zu tragen hat und binden eine Vielzahl an Polizeikräften bei einer angespannten Personallage.“

Das persönliche Fazit von Seegers: „Ich spiele selbst Fußball, schaue im Stadion und verstehe die Emotionen. Ich kann ebenso nachvollziehen, dass es Rivalität geben kann und es Gruppen gibt, die Stimmung in deutsche Stadien bringen. Dennoch bedeutet das nicht, dass auch nur irgendein Zuschauer wichtiger ist oder mehr Rechte hat als ein anderer. Es bedeutet auch nicht, dass Stadien rechtsfreie Räume sind und man tun und lassen kann, was man will.“

Wären Fußballspiele so friedlich wie Handballspiele, bräuchte es auch keine Polizei im Stadion und deutlich weniger drumherum. So sind bundesweit wöchentlich Tausende Polizistinnen und Polizisten im Einsatz um die Sicherheit rund um die Spiele zu garantieren. Die Kosten sind immens. Für die DPolG ist dabei klar, dass unverhältnismäßig hohe Kosten auch da getragen werden müssen, wo man sie zu verantworten hat, nämlich bei DFL und den Vereinen – das Bundesland Bremen praktiziert diese Kostenauflage bereits. Aktuell befasst sich mit der Rechtmäßigkeit der Auflage das BVerfG, nachdem das bremische Verwaltungsgericht zugunsten der Hansestadt Bremen entschieden und die Rechtmäßigkeit festgestellt hatte.

Der Landesvorsitzende stellt klar: „Diesen Weg muss Niedersachsen genauso beschreiten, da wünsche ich mir deutlich mehr Härte seitens der Ministerin. Wer die Musik bestellt, der muss sie eben auch bezahlen. Und die Vereine bekommen das große Orchester aktuell für lau.“

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